Allgemeines
Das Kosterarchipel, mit den beiden Hauptinseln Nordkoster und Südkoster ist Schwedens westlichste Inselgruppe. Der tiefe Kosterfjord trennt die Inselgruppe vom übrigen Schärengarten und dem Festland. Der Felsgrund besteht aus Gneisgranit im Gegensatz zum Rest der nördlichen Küste Bohusläns, wo das Urgestein aus Granit besteht. Die Felsen bestimmen die Landschaft. Ein besonderes Merkmal sind die engen Diabasgänge, die wie schwarze Pfade die Felsen kennzeichnen. Der Diabas verwittert schneller als der umgebende Fels. Dort sind die Felsen mit schmalen Spalten mit fast senkrechte Wänden durchzogen. Von der Spitze des Kosterbond (58,8 m ü. M.), Valfjäll oder Ramnefjäll, hat man eine atemberaubende Aussicht über die Kosterinseln und die sie umgebenden Inselchen und Schären. Das Inlandeis erschuf riesige Wackersteinfelder. Die großartigsten liegen in der Valnäsbukt auf Nordkoster. Dort sieht man noch deutlich die Spuren alter Strandlinien. Die Steine blieben liegen, nachdem die Wogen den feineren Sand weggespült hatten.
Der Leuchtturm in Ursholmen - die westlichste Ecke Schwedens
Wenn einen die komplizierte Navigation nicht schreckt, kann man auch mit dem eigenen Boot Ursholmen, Schwedens westlichsten Leuchtturm, am äußersten Rand des Kosterarchipels erreichen. Im Sommer kommt man mit dem Bootstaxi hin. Ursholmen besteht eigentlich aus mehreren kleinen Inselchen. Zwischen diesen liegt eine kleine, gegen alle Wetter geschützte Lagune. Der Leuchtturm wurde 1891 in Betrieb genommen. Es gibt dort zwei prächtige Leuchttürme auf dem höchsten Punkt der Felsen und etwas weiter unten in geschützter Lage einige Wohnhäuser für das Leuchtturmpersonal. Zu Beginn blinkten beide Leuchttürme, heute allerdings ist nur noch der südlichere in Betrieb, dessen Laterne sich 33 m ü. M. befindet. Seit 1965 ist das Leuchtfeuer elektrisiert und automatisiert. Leuchtturmpersonal lebt heute nicht mehr auf den Inseln. Die Wohnhäuser gehören dem Dömänenwerk, das sie als Sommerhäuser vermietet. Früher wohnten viele Leute auf Ursholmen. Die Leuchtturmwärter hatten große Familien. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es auch einen Steinbruch. Es wurde der schwarze Diabas abgebaut, der nach Schottland verschifft und dort zu Grabsteinen verarbeitet wurde. Während der bevölkerungsreichsten Zeit gab es eine Schule auf den Inseln. Heute sind nur noch Sommergäste dort. Eine Stiftung kümmert sich um die alten Häuser und hat in einem der Leuchtfeuerräume ein kleines Museum eingerichtet. Viele alte Gegenstände werden ausgestellt. Besonders interessant sind die alten handgezeichneten Seekarten des umgebenden Gebiets.
Das Meer
Aus biologischen Gesichtspunkten ist das Meer um Koster einzigartig. Der bekannt hohe Salzgehalt ist entscheidend dafür, dass sich eine besondere Artenvielfalt entwickeln konnte. In der Tiefe des Kosterfjordes (260 m) findet sich mit 3,5 % der höchste Salzgehalt schwedischer Küsten. Der Salzgehalt des Oberflächenwassers bricht dagegen keine Rekorde. Da der größte Fluss des Nordens, der Glomma, nur 30 km nördlich der Inseln in das Meer fließt, ist der Salzgehalt niedriger als bei den Väderöarna.
Sportmöglichkeiten
Radfahren
Die Inseln bieten viele familienfreundliche Radwanderwege, auf denen auch Kleinkinder mitfahren können. An vielen Stellen lassen sich Fahrräder ausleihen. Für Pannen steht auch eine Fahrradwerkstatt zur Verfügung. Südkoster ist für Radtouren besser geeignet. Dort gibt es kilometerlange Wege und Pfade und fast keine Hügel. Auf Nordkoster sind die Wege kürzer und hügeliger. Weil die Inseln autofrei sind ist der Verkehr ruhig. Aber während der Hauptsaison kann die Hauptstraße trotzdem voll mit Fußgängern, Radfahrern, Mopeds und Traktoren sein.Camping
Auf Koster herrscht ein generelles Campingverbot. Das Jedermannsrecht ist dort außer Kraft gesetzt. Campingfreunde werden auf den Campingplatz auf Nordkoster verwiesen. Der Platz ist allerdings kein Drei-Sterne-Platz. Die Ausstattung ist einfach, es gibt frisches Wasser und Plumpsklo.
Kultur - Geschichte
Seit mindestens 600 Jahren sind die Inseln dauerhaft besiedelt. Für einige hundert Jahre gehörte Koster zum norwegischen Kloster Gimsö. Mit dem Roskildefrieden von 1658 wurde Koster schwedisch. 1741 kauften die Einwohner Kosters die Inseln vom schwedischen Staat frei. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wohnten etwa 50 Personen auf den Inseln.Für einen Blick in die reichhaltige Kulturgeschichte Kosters empfiehlt sich ein Besuch des Heimatmuseums bei Långegärde auf Sydkoster.
Wirtschaft
Die Haupteinkunftsquelle war die Hummer und Austernfischerei. Die Bevölkerungszahl stieg kräftig in der Hochzeit des Heringsfanges Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts.1902 begann die Krabbenfischerei auf Koster. Dies bedeutete einen weiteren Aufschwung für die Inseln, deren Bevölkerungszahl bis zu ihrem Höchststand 1935 etwa 600 Personen umfasste. In diesem Jahr gehörten zur Fischereiflotte Kosters 30 Krabbentrawler. Außer mit der Fischerei und dem Ackerbau verdienten sich die meisten Einwohner der Inseln als Zöllner, Lotsen und Bootsbauer. Außerdem entwickelte sich langsam der Tourismus, der heute ein Hauptstandbein der Wirtschaft der Inseln darstellt. Daneben spielt aber auch die Krabbenfischerei weiter eine wichtige Rolle, auch wenn heute nur noch 5 Krabbentrawler auf Koster stationiert sind.
Heimatmuseum Bohuslinden Grotten Högen Robbenreservat Ruderregatta |
Valfjäll Ramnefjäll Ursholmen Leuchttürme Wackersteinfelder auf Nordkoster Die Kirche auf Südkoster |
Natur
Zwischen den Klippen wachsen kleine Waldbestände und die Wege werden von üppigen Büschen gesäumt. Doch die Natur gibt die Grenzen des Wachstums und der Artzusammensetzung durch die hier herrschenden Verhältnisse vor. Die Inseln liegen weit draußen im Meer und nah dem Gebirge, das bedeutet vorwiegend herrschen milde Winter und warme, trockene Sommer. Der Boden ist fruchtbar, dank einer kalkhaltigen Erdkrume, die Mikroorganismen und Würmer begünstigt. Der Kalk stammt aus Muschelschalen, die sich in der Zeit abgelagert haben als die Inseln noch überflutet waren. Auf dem Kosterarchipel leben viele Tiere, interessant ist vor allen Dingen der große Robbenbestand. Die Robbe ist das Landschaftstier Bohusläns. Die Robben halten sich hauptsächlich auf den kleineren Inseln und Schären südwestlich von Südkoster auf. Auf den Hauptinseln tauchen sie nur gelegentlich auf. An Säugetieren gibt es außerdem noch Rehe und Hasen. Darüber hinaus sind Seevögel reichlich vertreten. Neben verschiedenen Möwenarten, Eiderente (Somateria mollissima) und Austernfischer (Haematopus ostralegus) kommen Arten wie Eisente (Clangula hyemalis), Brandente (Tadorna tadorna), Schellente (Bucephala clangula), Rotschenkel (Tringa totanus), großer Kormoran (Phalacrocorax carbo) und Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) vor.